Offiziell, geduldet oder gewollt?
Sind junge Lesben, Schwule und trans*Personen rechtsradikal? Wer der Begründung der Unileitung Potsdam folgt, könnte diesen Gedanken möglicherweise hegen. Was ist passiert? Seit diesem Jahr hat sich die Studierendengruppe UPride neu formiert. Die junge LGBT-Gruppe hat jetzt ein umfangreiches Programm anlässlich des 50. Jahrestages des Stonewall-Aufstandes organisiert. Das Programm hierzu findet ihrt hier. Da geht es um den Paragraphen 175, um queere Denkweisen und griechische Körper.
Anlässlich dieser Woche will nun UPride die Regenbogenflagge hissen. Dieses Ansinnen ist nicht neu. In den Jahren zuvor, flaggten ihre Vorgängerinnen und Vorgänger am Unistandort Griebnitzsee vor der Mensa. Der Unterschied zu den Vorjahren - UPride möchte das Symbol der internationalen LGBT-Bewegung am offiziellen Fahnenmast der Universität Potsdam sehen. Die Ablehnung der Unileitung erfolgte postwendend. Die Universität verwies auf Anfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) darauf, "dass die Fahnenmasten an der Universität der Beflaggung bei offiziellen Anlässen, Staatstrauer oder ähnlichem vorbehalten sind." In einem Statement des AsTA der Uni Potsdam wird nun berichtet: "
Dem widerspricht die Uni Potsdam, bei der Anfrage der PNN: "Allerdings habe die Universität der Hochschulgruppe die Möglichkeit eingeräumt, die Flagge mit eigenen, mobilen Masten zu hissen." Das ist nun genau die Lösung, wie in den Jahren zuvor. Der Uni-Präsident Günther möchte auch in diesem Jahr an der Regenbogenaktion teilnehmen und begrüßt und unterstützt die Initiative von UPride. Dies hatte er übrigens schon 2015 gemacht, als er die bei der Flaggenhissung mit einer Rede dabei gewesen war und auch ein kurzes Grußwort gehalten hatte. Die Regenbogenflaggenhissung an der Uni Potsdam hat seit dem Jahr 2007 eine Tradition. Auch damals stritt sich die damalige Unigruppe queerUP mit der Unileitung um den Fahnenmast. Zwei Jahre konnten die Studierenden dann am Fahnenmast die Regenbogenfahne hissen. Nach der Auflösung der Unigruppe passiert dann jahrelang nichts, bis 2014 die Diskussion von vorne begann und bis dato die mobile Lösung hielt.
Das die Frage nach der Regenbogenflaggenhissung an einem offiziellen Fahnenmast nicht neu ist, beweisen viele Diskussionen mit Stadtverwaltungen, Behörden und anderen kommunalen Einrichtungen in den letzten Jahren in Brandenburg. Dass es auch anders geht zeigt die BTU Senftenberg-Cottbus, Rathäuser in Potsdam, Seelow, Rüdersdorf oder der Landkreis Oberhavel. In jedem Jahr beteiligen sich mehr Einrichtungen. Nicht zuletzt auch die beiden Polizeipräsidien in Brandenburg, welche zum Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie die Regenbogenfahne hissen, genauso wie der Landtag.