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Voll schwul!

Ob Brandenburg voll schwul ist? Aber ja! Der preußische König Friedrich II. beispielsweise, der war es – besonders im Friedrich-Jahr sollte das nicht in Vergessenheit geraten. Auch sein Bruder Heinrich liebte Männer. Zwar macht sein Schwulsein den Menschen und König weder besser noch schlechter. Doch ein Outing hätte Europa womöglich den einen oder anderen Krieg und ihm selbst ein vermutlich zermürbendes Doppelleben erspart. Nichts desto trotz profitiert Brandenburg von seiner im Halbdunkel liegenden Lebens- und Liebensweise. Nicht nur schöne Schlösser veredeln die brandenburgische Sandbüchse. Sondern auch der Toleranzgedanke ist seit der Zeit seiner Regentschaft eine regionale

Errungenschaft. Er war zudem der erste Monarch in Europa, der die Folter abschaffte und die Presse- und Religionsfreiheit in seinem Land einführte. Im Hier und Heute kämpfen Lesben und Schwule oft um den alltäglichen Sieg über Ausgrenzung und Beleidigung. „Der/die ist ja andersrum!” ist ein viel gebrauchter Ausbruch des Schubladendenkens der sich als „normal“ verstehenden Hetero-Mehrheitsgesellschaft. Oft sind Bezeichnungen wie „schwul” oder „lesbisch” als Denunziation gemeint, ohne das eigentliche Wesen des Menschen dahinter positiv und vorurteilsfrei sehen zu wollen. Wer auf Schulhöfen steht, hört das Wort „Schwuchtel” öfter als die Pausenklingel. Mit dem vorliegenden Magazin-Projekt „Du kannst alles sein – Brandenburg gegen Homophobie” wollen wir etwas zu einem vielfältigen und bunten Brandenburg beitragen. Stöbern sie in diesem Heft. Gehen sie auf Entdeckungsreise. Viele Informationen über das queere Brandenburg in der Vergangenheit und Gegenwart erwarten sie in dieser und der nächsten Ausgabe. Los geht es im vorliegenden Titel mit der Nordhälfte des Landes.

 

Viel Spaß beim Blättern.

 

Martin Bach, Vorstand des Bündnis Faires Brandenburg e. V.

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