Wir kämpfen weiter - stopp homophobia
Zum Tourstart der diesjährigen CSD-Trucktour der SPD in Dresden am heutigen Samstag erklärt der Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Lesben und Schwulen in der SPD (Schwusos), AnsgarDittmar:
"Es ist wieder soweit - die Saison der Christopher-Street-Day Paraden in den Städten beginnt. Es werden wieder in den kommenden Monaten mehrere Millionen Menschen in Deutschland bei den Paraden dabei sein und für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans - und Intergeschlechtlichen kämpfen. Dieses Jahr umso mehr - nicht nur international, sondern auch in Deutschland ist viel zu tun.
Deswegen werden wir unter dem Motto "Wir kämpfen weiter - stopp homophobia" sowohl die Situation in Deutschland als auch international beleuchten. Nach der Bundestagswahl konnten wir uns in den Koalitionsverhandlungen nicht mit unseren Gleichstellungsthemen durchsetzen, was gerade für uns Schwusos bitter ist. Die hartnäckige Weigerung des Koalitionspartners führt dazu, dass unsere Projekte volle Gleichstellung und "Öffnung der Ehe" in absehbarer Zeit nicht umgesetzt werden.
Dennoch kämpfen wir weiter für unsere Überzeugungen, dass die volle Gleichstellung und die Öffnung der Ehe zwingend umgesetzt werden müssen. Wir sehen die SPD als Partei der Menschenrechte weiterhin an der Seite der Lesben und Schwulen - auch wenn der Koalitionsvertrag sie in dieser Frage in Fesseln gelegt hat. Und es gibt noch viel zu tun, um die Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans - und Intergeschlechtlichen zu verbessern. Die zunehmende, zum Teil offen vorgetragene Homophobie zeigt, dass viel mehr in Aufklärung und Beratung zu leisten ist. Hier gibt es zwar schon best practice Initiativen, die sehr gut Arbeit leisten - die jedoch in vielen Bundesländern noch nicht umgesetzt werden oder - wie die Debatte in Baden-Württemberg gezeigt hat, durch zum Teil nicht akzeptable Proteste bekämpft werden. Auch in Sachsen, wo dieses Jahr unsere Tour startet hat noch erheblichen Nachholbedarf. Dass die diesjährige CSD Trucktour in Dresden beginnt, ist nur Folgerichtig, da Sachsen bundesweites Schlusslicht bei der rechtlichen Gleichstellung von Lesben und Schwulen ist. Dass die schwarz-gelbe Koalition im Landtag gleichgeschlechtlich liebende Menschen ganz offen diskriminiert, wurde in der Vergangenheit durch Äußerungen prominenter sächsischer Politiker wie Bettina Kudla oder Steffen Flath deutlich. Umso wichtiger ist es, dass am heutigen Samstag auf dem CSD in Dresden die SPD und unser Spitzenkandidat für die Landtagswahl Martin Dulig, Flagge zeigt und für ein buntes und vielfältiges Sachsen zu demonstriert.
Jedoch dürfen wir auch nicht die Situation in anderen europäischen Nachbarstaaten und weltweit aus den Augen verlieren. Die zunehmende Homophobie vor allem in Russland, aber auch in anderen osteuropäischen Staaten ist beschämend, die Verfolgung von Homosexuellen in vielen Ländern inakzeptabel und zu bekämpfen. Insofern sagen wir auch deutlich: "stopp homophopbia" - einen anderen Menschen auch des gleichen Geschlechts zu lieben ist ein Menschenrecht und wir werden Menschenrechtsverletzungen konsequent bekämpfen. Das ist unser politischer Anspruch!"
PM: SCHWUSOS